Frohe Botschaft

 

Frohe Botschaft

Über Lebensfreude - Lebensängste

Woran kann man erkennen, wann eine Angst gerechtfertigt oder ungerechtfertigt ist?

Wie kann man erkennen, ihr zu folgen oder gegen sie anzugehen?

Ein sehr wichtiger Aspekt ist, dass die Unsicherheit Teil unseres Entwicklungsprozesses ist und dass die Angst in dem Augenblick wenn sie da ist, richtig konfrontiert werden kann. Indem  wir  beginnen, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was gerade da ist, was mit der Angst verbunden ist und wovor wir Angst haben und es in den Bewusstseinsbereich bringen, können wir sehen, ob die Angst eine wirkliche Bedeutung hat oder ob sie nur eine alte Gewohnheit ist.

Dennoch ist es nicht hundertprozentig sicher.

Wir können nur mit Hilfe unserer Intelligenz sehen, ob die Angst vielleicht nicht notwendig ist. Wir können es auf Grund unserer Erfahrung betrachten, deshalb ist in jedem Schritt ein Risiko vorhanden, das Risiko ist in der Lebensdynamik mitgegeben.

Ich habe einmal einen Aufkleber gesehen, manche haben ihn auf einem Motorroller oder T-Shirt:

No Risk No Fun. Ohne Risiko kein Spaß!

Das Risiko ist da, aber wie wir mit der jeweiligen Situation umgehen, hängt von unserem Bewusstsein ab, unserer Bereitschaft, die Situation so bewusst und wach wie möglich anzuschauen und zu sehen, was wir zu verlieren haben, wovor wir Angst haben, wer wir sind - vieles hängt mit dieser Betrachtung zusammen.

Wenn wir mit unserer Oberfläche identifiziert sind, und dann jemand z.B. zu uns sagt ,,du bist nicht schön" oder ,,du bist nicht gut", kann uns diese Meinung sehr unglücklich machen und wir werden oft davon beeinflusst.

Aber wenn wir erkennen, dass unsere Realität unsere innerste Grundlage schön und voller Freude ist, brauchen wir uns nicht durch die Meinungen von außen zu begrenzen. Wenn wir die Verbindung zu dieser Dimension finden, haben wir es etwas leichter.

Wir werden dann in der Lage sein, auch in unsicheren Situationen etwas mutiger zu handeln. Dann werden wir sehen, dass es zum Beispiel manchmal eine Angst ist, ein bestimmtes Image zu verlieren. Wir hängen an diesem Image, weil wir denken, dass es schlimm sei, wenn die anderen eine andere Meinung über uns haben.

Wenn jemand eine andere Qualität, eine andere Grundlage in sich wahrgenommen hat und sieht, dass diese Rollen, diese Meinungen eher wie ein Spiegel sind, als etwas, worüber wir uns aufregen sollten, dann beginnen wir etwas freier damit umzugehen.

Wir können auch erkennen, wo wir mit diesen Aspekten auf die eine oder andere Weise zu spielen haben, aber auch wo wir sie fallen lassen und mutige Schritte unternehmen können.

Deshalb ist es notwendig, das Bewusstsein mit der Angst zu verknüpfen, so dass das Bewusstsein uns den ganzen Zusammenhang sichtbar machen kann und wir eher wahrnehmen, was sich tatsächlich abspielt.

Wenn wir diese Zusammenhänge bewusst betrachten, wird deutlich, dass wir von dieser Angst nicht beherrscht zu werden brauchen.

Je tiefer wir uns selbst konfrontieren, desto deutlicher wird es, dass,  obwohl wir in diesem Körper sind und diesen Verstand haben, obwohl wir in diesem Lebensspiel die einen oder anderen Namen haben, die eine oder andere Rolle spielen -unsere Grundnatur, unsere wahre Realität nicht dadurch begrenzt ist.

Es geht nicht darum, dies einfach zu glauben.

Es ist nur ein Hinweis, in welche Richtung wir erkunden sollen. Aber der richtige Schritt wäre in diese Dimension hineinzuschauen und uns tiefer zu erforschen, so dass es für uns bewusster und deutlicher wird, was wir sind, wer wir sind -und das Interessante daran ist, dass in dem Moment, wo wir tief in uns, in unserer Realität verwurzelt sind, nicht in die Angst verwickelt sind.

Der Körper und der Verstand haben Angst und dies ist eine lebensnotwendige Funktion. Aber wir brauchen nicht von dieser Angst überwältigt zu werden. Wir können die Signale erkennen, wir können damit intelligent umgehen, aber es ist nicht notwendig von dieser Angst beherrscht zu werden.

Aber es braucht nat�rlich eine gewisse Stabilität um sich nicht von dieser Angst beherrschen zu lassen.

Wie kommt man zu so einer Verwurzelung?

Gibt es irgendwelche Übungen oder etwas ähnliches?

Im Grunde ist das das Anliegen aller mystischen Lehren und spiritueller bzw. religiöser Prozesse. Sie schaffen einen Rahmen, wo der Mensch mit diesen paradoxen Aspekten der Realität bewusst in Verbindung kommen kann und durch diese bewusste Auseinandersetzung seine wahre Erkenntnis, seine wahre Natur wiederentdeckt. Dieser Proze� kann auf verschiedenste Weise angegangen werden. Nicht nur ein Weg ist der richtige, sondern es gibt viele verschiedene Wege. Jeder kann mit dem Weg beginnen, zu dem er eine Verbindung empfindet und Vertrauen fühlt. Das Wichtigste ist, dass wir bereit sind, nachzuforschen.

Mein Schwerpunkt in vielen Seminaren ist die individuelle Initiative!

Aber wir sind auf eine solche Weise ins Lebensspiel hineingegangen, dass wir uns vergessen haben und uns mit unserem Körper, mit unserem Verstand, mit unseren Rollen so sehr identifizieren, dass wir das eine oder andere Hilfsmittel benötigen, um diese Realit�t wiederzuentdecken und wiederzufinden.

Ich muss immer wieder an den Hinweis in der Bibel erinnern, weil es dort auf eine sehr einfache Weise ausgedrückt wird. Jemand fragte Jesus: Wer von uns kann in das Königreich Gottes, in das Paradies kommen? Er deutete auf ein kleines Kind und sagte:

,,Diejenigen, die wieder wie dieses Kind werden, werden in das Königreich Gottes eingehen."

Wenn man diese Aussage nicht mit anderen religiösen Dingen zudeckt und nicht so differenziert sieht, sondern als einen einfachen Hinweis, als poetische Andeutung betrachtet, gibt es einen anderen Gesichtspunkt: Dann kann man sehen, dass damit ein Zustand gemeint ist, währenddessen man nicht urteilt und nichts in bestimmte Schubladen steckt oder verstandesmässig einordnet, sondern das Leben direkt wahrnimmt.

Dann beginnen wir, auf eine neue Art die Realität zu spüren und bekommen eine neue Verbindung zu ihr. Diesen Hinweis kann man in allen mystischen Lehren auf die ein oder andere Weise finden. Ich finde das sehr schön.

Es ist notwendig von allen Verwicklungen innerlich loszulassen, um unseren wahren Zustand, unsere wahre innere Natur zu erfahren.

Wir brauchen keine Informationen über uns von irgendwoher zu sammeln. Information kann nur über uns, über unsere Realität sein, aber wir sind die Realität.

Um uns selbst zu erfahren ist es nicht nötig, irgendwohin zu gehen, sonder unsere ganze Aufmerksamkeit auf uns selbst, auf das, was wir sind, zu richten, so dass all dieses Gespaltensein nicht mehr unsere Energie beansprucht, sondern wir mit uns selbst tief in Verbindung sind.

Die ganze Kunst der Religionen, der spirituellen Lehren und mystischen Schulen ist, diese Verbindung zu sich selbst wieder zu ermöglichen.

Das Wort Religion hat genau diese Bedeutung, es kommt vom Lateinischen ,,religio? = sinngemäss Rückbindung, wieder zusammenfügen, wieder zusammenbringen.

 


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